Bezahlsprechstunde beim Arzt??

oder: Es lebe die Zweiklassengesellschaft!

Das muß man sich mal vorstellen: Meine Beste von allen will einen Augenarzttermin. Also angerufen und nach einem Termin gefragt.

Grober Gesprächsablauf: (Sprechstundenhilfe = SH, Meine Frau: F

 

SH: Privat oder Kasse?

F: Kassenpatient, Entschuldigung…

SH: Ok, der nächste freie Termin ist im November (Anruf fand Anfang September statt!)

F: Aha, so spät erst?

SH: ja, vorher ist alles belegt. Aber Sie können gerne in unsere “Bezahlsprechstunde” kommen.

F: In die was?

SH: Bezahlsprechstunde, die kostet XX €, da haben wir einen freien Termin kommenden Freitag.

F: ääh, ja, danke. Dann den im November bitte.

Es gibt eine Bezahlsprechstunde? Was ist das denn jetzt?

Mit dieser Frage habe ich mich an unsere Krankenkasse gewendet. Die haben umgehend zurückgerufen und uns mitgeteilt, daß das nicht im Sinne der Kassen, und schon gar nicht im Sinne der Gleichstellungsdiskussion zwischen Kassen- und Privatpatient ist.

Aber… sie können da auch nichts machen. Wir sollten uns an die Kassenärztliche Vereinigung wenden, dort dann Ross und Reiter nennen, die wären verpflichtet dem nachzugehen.

Der gleiche Arzt ist uns in der Vegrangenheit mit unmöglichen Igelleistungen aufgefallen. Eine Vereinigung der Augenärzte im Kreis um Leverkusen habe ein Zentrum gebildet, in dem Diagnosegeräte angeschafft wurden. Und die Untersuchungen werden jetzt den Patienten nahegelegt, da es eine bessere Diagnose erlaubt (3D-Bilder des Sehnervs etc.). Natürlich gegen Bezahlung der kompletten Untersuchung. Wir reden hier von 90-100 € je Untersuchung.

Ich frage mich ja immer wieder, ob meine Krankenkasse eine notwendige Untersuchung nicht sowieso zahlen würde?! Dafür bin ich versichert und drücke jeden Monat 15,5 % meines sauer verdienten Geldes ab.

Natürlich drücken auch die Kassen ordentlich die Leistungen in den Keller, und natürlich weiss ich, daß längst nicht mehr alles, was wirklich notwendig wäre, bezahlt wird.

Aber diese Ärzte, die Abzocker der Nation, mit einem Jahreseinkommen weit jenseits der Durchschnitts, die ihre Helferinnen mit einem Hungerlohn abspeisen, damit ihre Jahresbilanz besser aussieht, diese Ärzte gehen mir sowas von auf den Senkel.

Die bilden eine (kassenärtzliche) Vereinigung und regeln ihr Einkommen selber! Und versenken sich mal eben die Milliarden der Versicherten. Und dann gehen sie noch auf die Straße und wollen mehr Geld, weil dieser Moloch nicht in der Lage ist das zur Verfügung stehende Geld zufriedenstellend für alle zu verwalten.

AAAARGH. Dieses ganze System ist dermaßen zum Kotzen!

 

 

 

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