Ducati Monster 1200S

Was ein Biest!

Der Motor sollte mir ja bekannt sein, ist schliesslich der Testastretta3 aus meiner Multi.

Aber…

Hier merkt man den Unterschied in der Abstimmung deutlich. Ist die Multi mehr auf Reisen und Alltag ausgerichtet, verheimlicht der Motor der Monster seine sportlichen Gene kein bisschen. Im Gegenteil: ruppig, ungeduldig, biestig scheint er immer wieder zu brüllen: “nu mach schon, worauf wartest du?”

Stellt man den Modus auf “Urban” geht es gelassener zu. Touring ist ruppig und direkt, Sport gehts dann nur noch vorwärts.

Und wenn man denn mal rechts dreht, wird nicht nur die Landschaft schneller. Auch die Arme werden länger und ab 150km/h ist es erstklassiges Training für jede Nackenmuskulatur.

Der schiebt dermaßen brutal an, dass man sich wirklich festkrallen muß. Und das mit einem Sound, der einem die Nackenhaare aufstellt. Das soll der orginale Endschalldämpfer sein? Wow. Normalerweise denke ich ja immer “loud is out”, aber das klingt einfach nur geil!

Kommen wir zur Ergonomie: Nein, bequem will sie nicht sein, die Monster. Warum auch? Ein Heizeisen, nix für Tourenschwuchteln wie mich.
Der Beinwinkel ist, wegen der niedrig eingestellten Sitzbank, zu heftig. Das rechte Knie drückt die ganze Zeit gegen die Hitzeschutzblende des Krümmers, die Fersen stoßen an Auspuff oder Sozia-Rasten. Der Lenker ist schmal und wie für den Kölner Stau gemacht. Die Spiegel sind auch nicht breiter, also sieht man auch nix darin. Aber wozu? Bei dem Teil konzentriert sich alles NACH VORNE!!

Das Display ist ein Gedicht. Hochauflösend zeigt es zwar die gleichen Infos wie meine Multi, aber eben schicker und farbig. Ich bin für solche Gimmicks ja zu haben, deswegen gefällt es mir auch. Aber ohne Lesebrille gehts dann auch nicht… 😉

Insgesamt wäre das Teil wirklich was für mich. Der tägliche Weg zur Arbeit verlangt keine Verkleidung oder größeren Windschutz. Aber mir ist das zu heftig. Geil, aber brutal. Warum heist das Teil Monster? Weil es eins ist. Basta.