Es ist schon was länger her, aber erzählenswert.
Ein Kunde ruft an, Geschäftsführer eines Unternehmens.
Sein Outlook funktioniert nicht mehr, es ist viel zu langsam. Am Telefon schon sehr unfreundlich, aber hey, so kennen wir ihn. Ich bat ihn erstmal sein Outlook aufzuräumen. Unnötige Mails zu löschen, Anhänge zu speichern und die Mails zu löschen, etc pp.
Vor Ort stelle ich dann schnell fest: Seine Outlook.pst ist 2,4 GB groß! Zu der damaligen Zeit hatten die keinen Exchangeserver, also galt die damals gültige maximalgröße von 2 GB im Outlook-Postfach.
Mein erster Schritt: Papierkorb. 1,2 GB im Papierkorb. Mooment, habe ich nicht eben am Telefon gebeten sein Postfach aufzuräumen?
Naja, selber Schuld. Rechte Maustaste, Papierkorb leeren. Outlook fluppt wieder….
Er kommt zurück in sein Büro, ich berichte: Alles klar, Outlook funktioniert.
Auf seine Frage wie ich das gemacht habe, antworte ich wahrheitsgemäss: Papierkorb geleert.
Da brüllt der mich zusammen, das Vokabular will ich hier gar nicht wiedergeben! Was mir den einfiele seine Mails zu löschen! Da wären wichtige Dinge drin gewesen, ich solle gefälligst sehen daß ich das irgendwie wiederherstelle und so weiter.
Zuerst war ich verblüfft und konnte gar nichts sagen. Dann fing ich mich einigermaßen und fragte ihn, ob er seine Putzfrau auch so anpampen würde wenn die seinen Papierkorb im Büro leeren würde?! Müll wäre nunmal Müll und kann weg.
Mit offenem Mund liess ich ihn stehen. BErichtete natürlich direkt meinen Chefs von dem Vorfall und wir warteten ob noch was hinterher kam.
Nix kam. 1 Jahr später war er aber kein Geschäftsführer mehr, er ging wohl auch mit anderen so um.
