Kollektivstrafe – F.A.Z.

Post von einem Motorradhasser. Einer von der Sorte, die das Motorradfahren gern verbieten würden und jegliche Berichterstattung darüber gleich mit. Denn: alles „intellektuelle Bonsais“, „hoch-motorisierte Rüpel“, wie der Absender, offenbar eine intellektuelle Eiche, schreibt und sich und seine Partnerin als „enthusiastische Cabrio-Fahrer (aller Premium-Marken, zuletzt Porsche)“ vorstellt. Nun, abgesehen von solchen Stimmen gibt es auch ernstzunehmende. Motorradfahrern weht schärfer werdender Gegenwind ins Gesicht, nicht ohne Grund. Ein erheblicher Teil von ihnen bringt durch inakzeptable Fahrweise und Lärmbelästigung mittels illegaler Auspuffanlagen die Leute gegen das motorisierte Zweirad auf. Die Vernünftigen geraten mit ins Visier. Initiativen formieren sich, immer mehr Kommunen unternehmen Schritte gegen das Unwesen. Streckensperrungen speziell für Motorradfahrer sind ein Mittel der Wahl. Das klingt erstmal plausibel. Aber ist es angemessen, wenn für das Fehlverhalten Einzelner alle büßen sollen? Streckensperrungen für Porsches, weil Sportwagen mit Brüllauspuff Innenstädte beglücken und Bergstrecken hoch- und runtergescheucht werden? Oder für SUV, weil die nicht im Einklang stehen mit der Weltanschauung mancher Menschen? Es darf in diesem Land eigentlich jeder die Straßen benutzen, solange er sich anständig benimmt und die Regeln einhält, nicht nur Fahrer von Premium-Cabrios. Rüpel möge man einzeln aus dem Verkehr und zur Rechenschaft ziehen. Asozialen „Bikern“ übrigens schlägt auch die Verachtung vieler anderer Motorradfahrer entgegen. Man muss nur mal in die Leserbriefspalten der Fachzeitschriften schauen.

 

Quelle: Kollektivstrafe – F.A.Z.

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