Laut Medienseiten gibt es eine groß angelegte pro-russische Desinformationskampagne in den sozialen Medien. Es werden Optik und Teile von deutschen Portalen bzw. Nachrichtenseiten nachgestellt (darunter z.B. t-online, Bild oder Spiegel) und unter ähnlicher Domain veröffentlicht. Insgesamt sollen mehr als 30 Domains mit ähnlichem Namen von bekannteren Nachrichtenseiten gefunden worden sein. Die Inhalte der erstellten Fake-Seiten haben als Grundtenor die Aussage, es wäre schlecht für Deutschland, wenn man Russland in der Ukraine nicht gewähren lasse. Hierzu werden Themen mit hohem Unsicherheitspotenzial gewählt, um mit den Sorgen und Ängsten der Bevölkerung Stimmung gegen die deutsche Haltung im Ukraine-Konflikt zu schüren.Verteilt werden die Fake-Artikel über verschiedene soziale Medien, wie beispielsweise Facebook. Sie sollen jedoch auch auf der Webseite der Bundesregierung entdeckt worden sein oder in Kommentarbereichen großer Unternehmen. Durch nachgestellte Diskussionen von diversen pro-russischen Fake-Accounts wird dann der Eindruck vermittelt, die Aussagen der Artikel würden durch eine Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen.Initial wurden die Fake-Seiten anonym in den Niederlanden gehostet, um dann nach einer Blockade nach Kolumbien umzuziehen. Einige der gefundenen Domains konnten mithilfe des Registrars entfernt werden. Wie weit die Seiten verbreitet wurden oder wer hinter der Kampagne steht, konnte bisher nicht nachvollzogen werden. Aus technischer Sicht ist die Methodik bereits bekannt und nicht besonders kompliziert. Der Arbeitsaufwand ist hier der herausragende Faktor.
Update vom 27.09.2022
Meta veröffentlichte am 27.09.2022 einen Bericht über die Entfernung zweier Desinformationsnetzwerke, deren Ursprünge Meta laut Bericht in China und Russland verortet. Es soll sich dabei um insgesamt 1.633 Facebookkonten mit über 700 bei Meta betriebene Seiten sowie 29 Instagramkonten handeln. Etwa 4000 Follower konnten diese Konten insgesamt verbuchen. Für Anzeigen auf Facebook und Instagram sollen die Betreiber der Konten ca. 105.000 US-Dollar ausgegeben haben.