Boah, Wochenende auf der Autobahn….

Es ist der Knaller. Ein Wochenende auf der Autobahn, und man wundert sich über nichts mehr.

Ich bin in meinem Leben schon ziemlich viel Auto gefahren. Jahrelang lag ich zwischen 50 und 80tkm/Jahr ganz weit vorne. Ganz Deutschland kannte ich.

Das Schöne damals: Ich war so gut wie nie am Wochenende unterwegs, immer nur zu den üblichen Arbeitszeiten. Die Übersicht und Souveränität, mit der ein “Berufsautofahrer” unterwegs ist, unterscheidet sich doch extrem von den Sonntags- und reinen Urlaubsfahrern.

Ein flüssiges, vorrausschauendes Fahren ist am Wochenende einfach nicht möglich.

Hier einige Beispiele.

1. Der Mittelspurfahrer

Er wechselt nie nicht niemals die Spur. Viel zu gefährlich. Denn merke: die meisten Unfälle auf Autobahnen passieren wegen dieser sinnlosen Springerei zwischen den Spuren.  Ausserdem ist doch die rechte Spur für LKWs reserviert. Was kann er für das Sonntagsfahrverbot für LKWs? Deswegen muß man ja nicht dort fahren. Ausserdem gibt es ja Ausnahmen, und diese müssen dann ja auch überholt werden.

Dabei merkt er nicht wie seine Geschwindigkeit ständig wechselt. Zwischen 75km/h und 110 km/h (niemals schneller, Spritverbrauch!) pendelt der Tacho. Gleichmässig fahrende PKW oder WoMos verzweifeln auf längeren Strecken und hören irgendwann auf von der ersten auf die dritte Spur zwecks Überholvorgang zu wechseln. Macht aber auch nichts, Rechts überholen ist gefahrlos möglich, schliesslich wechselt der Mittelspurfahrer nie nicht niemals die Spur. Ausser er will in die Abfahrt wechseln. Dafür bremst er dann auf maximum 50km/h auf der mittleren Spur runter um abzuwarten, ob er nicht wirklich jemanden behindern kann, der da sonst so fährt.

2. Der Bremser

Der “Bremser” ist dem Mittelspurfahrer gar nicht so unähnlich. Er wechselt auch nur ungern die Spur, aber er bremst bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Bremsleuchten verfallen in ein regelrechtes Flimmern. Sobald am Horizont ein weiteres Bremslicht zu sehen ist, bremst er sofort. Er zeichnet sich durch ausserordentliche Weitsicht aus. Normale Autofahrer nehmen das Bremsen weit entfernter Autos gar nicht wahr. Er bremst schonmal vorsichtshalber. Aber er muß auch zwischendurch immer mal wieder bremsen, da er nicht in der Lage ist ein konstante Geschwindigkeit alleine mit dem Gaspedal zu regulieren. Das ist aber auch sauschwer! Deswegen wechelt auch bei ihm die Geschwindigkeit permanent, s.o.

3. Der Kurzsichtige

Das ist mal eine Spezies für sich. Bei Staubildung oder einem auftauchenden Hindernis ist er völlig überrascht. Sein Horizont endet direkt 2 Meter vor der eigenen Motorhaube. Auch seine Bremslichter flackern ständig. Er steht bei jedem Bremsvorgang sichtbar vor einem Herzinfarkt. Ihn erkennt man sofort an der verzögerten Reaktion NACHDEM DAS HINDERNIS NICHT MEHR vorhanden ist. Er benötigt für den Beschleunigungsvorgang mehrere Minuten. Es ist noch nicht ganz klar ob es am verzögertem Wahrnehmungsgrad oder am Geiz (Beschleunigen = Krafststoffverbrauch!) liegt. Natürlich befindet sich der Kurzsichtige überwiegend auf der Mittleren Spur, weswegen er nur schwer vom Mittelspurfahrer zu unterscheiden ist.

4. Polen

Die A2 ist ja bekannt als “Polenhighway”. Polen sind stur. Sie vereinen den Mittelspurfahrer und Kurzsichtigen. Das Verhalten des Kurzsichtigen erscheint beim Polen aber nicht wegen mangelnder Weitsicht, sondern wegen Übermüdung und Ablenkung. Das Handy und der DVD-Player im Navigationssystem erfordern natürlich ihre Aufmerksamkeit.

Und alle gemeinsam scheinen Ihre direkte Umwelt nicht wahrzunehmen! Die merken überhaupt nicht daß sie Verkehrsbehindernd und Gefährlich unterwegs sind.

Ich habe weniger Angst vor Rasern und Dränglern als vor diesen Pappnasen.

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